Die Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland sucht eine/n Berufsanfänger für eine Traineestelle im Bereich Bildungsmanagement und Erwachsenenbildung. Die Stelle ist gut geeignet für Leute die gerade ihren BA absolviert haben und vor einem MA Aufbaustudium Berufserfahrungen sammeln wollen. Weitere Infos in der pdf
2012 Ausbildungsgang Strategisches Freiwilligenmanagement
Die Qualifizierung ist geeignet für alle, die bei uns oder anderswo bereits einen Basiskurs Freiwilligenkoordination besucht haben oder entsprechende Berufs- oder Engagementerfahrung in der Freiwilligenkoordination gewonnen haben. Wenn jetzt bei der Erfüllung von Aufgaben in der Freiwilligenkoordination neue Fragen entstehen und die Organisation oder Einrichtung insgesamt eine Ausrichtung aufs Freiwilligenmanagement vornehmen will – dann stehen Sie jetzt vor weiteren Aufgaben des Freiwilligenmanagements!? Sie brauchen evtl. ein Update!? Neue Theorien und Methoden?
Oder Sie wollen sich weiter qualifizieren in diesem Tätigkeitsfeld?
Hier sind die Ausbildungsinhalte unseres Angebots Strategisches Freiwilligenmanagement hilfreich:
· Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen
· Personal- und Organisationsentwicklung
· Aufbau einer die Organisation umfassenden Strategie für eine Freiwilligenkultur …
Weitere Infos finden Sie hier oder auf unserer Internetseite unter “unsere Angebote”.
Es sind noch ein paar Plätze frei – nutzen Sie Ihren Bildungsurlaub oder die Bildungsprämie www.bildungspraemie.info
Wir sagen die Plätze in der Reihenfolge der Anmeldungen zu, Anmeldung möglichst bald an: anmeldung@ehrenamt.de
Seminarprogramm der AfED für die erste Jahreshälfte 2011
Das Seminarprogrammheft der Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland für die 1. Jahreshälfte 2012 ist da!
Von Freiwilligenkoordination und Freiwilligenmanagement über Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu interkultureller Öffnung und neuen Engagementformen – die Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland bietet auch im nächsten Jahr ein weites Spektrum an Seminaren an.
Als Kompetenzzentrum für freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement bilden wir seit 1994 mit großem und fundiertem Erfahrungshintergrund in den Bereichen freiwilliges, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt aus.
Weitere Informationen und Anmeldung zu den Seminaren finden Sie auf www.ehrenamt.de
Freiwilligenmanagement – führen ohne Macht
Christoph Härter ist Berater, Supervisor und Coach von BENEVOL in St. Gallen. In seinem Beitrag beschäftigt er sich mit den Herausforderungen modernen Freiwilligenmanagements. Der Beitrag wurde zuerst bei zürich freiwillig (2006) und kürzlich auch bei BENEVOL veröffentlicht. Wir danken Herrn Härter für die freundliche Genemigung, diesen lesenswerten Beitrag auch hier einstellen zu dürfen. Vielen Dank.
Im Zuge der Professionalisierung in Non-Profit-Organisationen ist die Führung der Freiwilligenarbeit zu einer anspruchvollen Managementaufgabe geworden. Sie muss den Spagat zwischen den Ansprüchen der Organisation und den Begrenzungen der Freiwilligkeit bewältigen: Die hohe Kunst der Führung ohne Macht.
„Neue“ Freiwillige
Die Voraussetzungen der Freiwilligenarbeit haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Menschen, die heute ein freiwilliges Engagement eingehen verstehen sich als gleichwertige Partner, die über eine bestimmte Zeit unentgeltlich eine Leistung erbringen. Sie machen das nicht nur aus Nächstenliebe, sondern weil sie sich von der freiwilligen Tätigkeit auch einen persönlichen Gewinn versprechen. Die einen finden dadurch soziale Kontakte, andere einen Ort, wo sie ihr Fachwissen oder ihre Lebenserfahrung einbringen oder einem persönlichen Anliegen Gewicht verschaffen können. Geprägt von einer Arbeitswelt, die klare Ziele und Rahmenbedingungen fordert, erwarten diese Freiwilligen auch ein gutes Management für ihr Arbeitsfeld. Dazu gehören Auftragsklärung, Planung der Arbeit und Unterstützung bei der Umsetzung, Weiterbildung, Information, unkomplizierte Spesenabrechnungen und das Einstehen gegenüber der auftraggebenden Organisation.
Ansprüche der Organisationen
Auf der andern Seite steht die Organisation, Kirchgemeinde oder Institution, welche Freiwillige zur Umsetzung ihrer Ziele einsetzt. Im Zuge der Professionalisierung und systematischen Qualitätssicherung in Non-Profit-Organisationen werden an das Freiwilligenmanagement immer höhere Anforderungen gestellt. An vielen Orten wird konkret mit der Leistung der Freiwilligen gerechnet, qualitativ und quantitativ. Damit ist die Freiwilligenarbeit Teil der Unternehmensstrategie und deshalb eingebunden in die wirtschaftlichen und führungstechnischen Ansprüche des Managements.
Wenig strukturelle Macht
Die Erwartungen an das Freiwilligenmanagement sind also von Seiten der Freiwilligen und der Auftraggeber her hoch. Dem gegenüber steht ein ganzes Stück Machtlosigkeit. Die Organisationen betonen zwar die grosse Bedeutung der Freiwilligenarbeit, ohne die die Unternehmensziele nicht erreicht werden könnten. Dennoch – wenn es um Entscheide, Ressourcen und inhaltliche Mitbestimmung geht, steht doch die professionelle Erwerbsarbeit im Vordergrund. Die Freiwilligenarbeit wird in diesem Moment wieder zum ergänzenden Hilfsdienst. Dass Unterschiede zwischen bezahlter und nicht bezahlter Arbeit gemacht werden müssen ist zwar in vielen Belangen richtig und nachvollziehbar. Für die Verantwortlichen im Freiwilligenmanagement bedeutet dies jedoch einen Spagat zwischen Anspruch und Möglichkeiten.
Führen ohne Vertrag
Doch auch gegenüber den Freiwilligen besteht eine Machtlosigkeit. Auch bei klaren Einsatzvereinbarungen und Abmachungen bleibt eine viel grössere Unverbindlichkeit als bei einer arbeitsrechtlichen Anstellung. Selbst vereinbarte „Kündigungsfristen“ sind letztlich Absichtserklärungen, die rechtlich nicht eingefordert werden können. Die zeitliche Begrenzung der Freiwilligeneinsätze schränkt die Führungs- und Personalentwicklungsmöglichkeiten massiv ein. Die Leute sind nicht so verfügbar wie Angestellte, weil sie viel weniger Zeit in der Organisation verbringen als diese. Das wirkt sich beispielsweise bei der Qualitätssicherung aus. Es ist eine Kunst, für qualifizierte Freiwilligenarbeit eine zeitlich und fachlich angemessene Weiterbildung zu installieren. Auch bei Konfliktsituationen ist es schwieriger, wenn die Mitarbeitenden wenig da sind und ihren Dienst auch noch freiwillig tun.
Macht-los führen als Herausforderung
Freiwilligenmanagement ist also eine äusserst vielschichtige, anspruchsvolle Aufgabe. Es beinhaltet alle Aspekte des NPO-Managements, muss jedoch unter anderen, nämlich macht-loseren Voraussetzungen geleistet werden als im Zusammenhang mit Angestellten.
Dies macht die Aufgabe für die einen unmöglich, für die andern besonders herausfordernd. Denn wer ohne strukturelle Macht führen soll, muss auf andere Werte bauen. Überzeugungsarbeit, Empowerment, Partizipation und vertrauensbildende Massnahmen sind einige davon. Gegenüber der Organisation kann die Position auch dazu genutzt werden, die Führung an ihre Ideale, die oft im Leitbild dargestellt werden, zu erinnern und sie darauf zu verpflichten.
Unterstützung für Führungskräfte
Diese herausfordernde Aufgabe ruft nach Unterstützung. Es ist wichtig, dass den Führungskräften entsprechende Weiterbildung angeboten wird. Darüber hinaus sind Austauschmöglichkeiten und Begleitung wichtig. Wertvolle Möglichkeiten sind Angebote von Gruppen-Supervision oder Coaching für Führungspersonen der Freiwilligenarbeit, wie sie Benevol anbietet. Hier können konkrete Herausforderungen der Führungsarbeit bearbeitet und Lösungswege gesucht werden. Auch Intervisionsgruppen, Fachberatung und Materialbörsen sind hilfreiche Möglichkeiten zur Unterstützung.
Mit einem klaren Profil und innerer Stärke kann auch ohne strukturelle Macht erfolgreich geführt werden.
Münchener Fachtagung Freiwilligenmanagement am 05.10.2011
Zukunft und Chancen der Arbeit mit freiwillig Engagierten – ein Blick über den Tellerrand
Am 05. Oktober 2011 auf der Burg Schwaneck in Pullach bei München: Ein bereichs- und länderübergreifender Austausch zum europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit
In vielen Ländern und in vielen verschiedenen Organisationen und Vereinen lässt sich ein Trend zu qualifizierter Koordination und dem Management von Freiwilligen und Ehrenamtlichen erkennen.
Freiwilligenmanagement wird in den verschiedenen Engagementbereichen national und international unterschiedlich umgesetzt. Um die Trends und Herausforderungen aufzugreifen, wollen wir mit Ihnen, die Sie am Freiwilligenmanagement interessiert oder dafür verantwortlich sind, auf der Fachtagung Freiwilligenmanagement gemeinsam über den Tellerrand schauen.
Zwei Impulsvorträge werden Bürgerengagement bzw. Freiwilligenarbeit im Spannungsfeld von staatlichen Interessen, Bürgerbeteiligung und organisatorischer Nutzbarmachung beleuchten.
In parallelen Workshops werden dann ExpertInnen aus unterschiedlichen Bereichen (Naturschutz und Umweltbildung, Kommunen, Kirchen, Sozialer Bereich) ihre Freiwilligenmanagement- Strategien und Herangehensweisen vorstellen und mit den Teilnehmenden in den Austausch treten.
Gerade durch die bereichs- und länderübergreifende Betrachtung lassen sich ungewöhnliche Herangehensweisen und neue Chancen für die Freiwilligenarbeit in den unterschiedlichen Bereichen von Bürgerengagement erschließen.
Nähere Informationen und Anmeldung: www.beratergruppe-ehrenamt.de
Deutschland braucht 90.000 Freiwillige — und zwar sofort
Jayne Cravens (www.coyotecommunications.com) veröffentlichte diesen Beitrag zuerst am 27. Dez. 2010 in englischer Sprache auf ihrem Weblog. Für die deutsche Übersetzung danken wir Herrn Stefan Dietz.
Die Tage der Wehrpflicht – und der Zivis – sind vorbei ab 2011. Hunderte Wohlfahrtsorganisationen in ganz Deutschland, die auf die Arbeit der fast 100.000 einberufenen vertraut haben, sehen sich jetzt einer radikalen Verringerung ihrer Arbeitskräfte gegenüber. Viele Organisationen glauben nicht, daß sie ausreichend Freiwillige finden können um die Routinearbeit zu erledigen, die bis jetzt von Zivis erledigt wurde – spülen, Räume reinigen, Mahlzeiten zubereiten, usw.
Kann Deutschland 90.000 Freiwillige rekrutieren um die Zivis zu ersetzen? Ja – aber es verlangt ein fundamentales Umdenken wie deutsche Wohlfahrtsorganisationen die Rolle von Freiwilligen verstehen, und VIEL Übung und Unterstützung um dieses neue Denken auch umzusetzen.
Deutschland versteht bereits den Wert von Freiwilligen in Feuerwehren. Deutschland hat die meisten Freiwilligen Feuerwehrleute pro Einwohner aller Länder weltweit. In einer deutschen Gemeinde mit einer freiwilligen Feuerwehr muß nach 8 Minuten erste wirksame Hilfe durch die Feuerwehr geleistet werden. Freiwillige Feuerwehrleute erhalten die gleiche Ausbildung wie Berufsfeuerwehrleute, es gibt keine zwei Klassen-Ausbildung. Freiwillige bleiben für Jahre, nicht nur für Wochen oder Monate. Und freiwillige Feuerwehrleute bekämpfen Feuer, retten Menschenleben und schützen Sachwerte. Ja, sie machen auch Routinearbeit, aber sie bekämpfen auch Feuer. Ob sie es wissen oder nicht, Deutsche vertrauen bereits jetzt Freiwilligen mit Aufgaben von entscheidender Bedeutung; Deutsche müssen dies auf andere soziale Aufgaben ausdehnen.
Der Anfang: Deutsche Wohlfahrtsorganisationen müssen Freiwillige für mehr als nur Routinearbeiten einsetzen:
- Sie müssen sie genauso ansehen wie Organisationen in den USA, deren Mitarbeiter hauptsächlich Freiwillige sind. Freiwillige übernehmen den Grossteil der Leistungen, die das Amerikanische Rote Kreuz und die `Girl Scouts of the USA` (Girl Guides) anbieten, so übernehmen sie nicht nur die Routinearbeit, sondern auch Führungspositionen. Viele ihrer Freiwilligen bleiben für Jahre und nicht nur für Wochen oder Monate, weil sie viel mehr tun als nur die Routinearbeit. Das Ehrenamt variiert in verschiedenen Kulturen in vielen Aspekten, aber eines bleibt immer gleich, Kultur zu Kultur, Land zu Land: Freiwillige wollen merken, dass ihre Arbeit wichtig ist, nicht nur nett, sondern notwendig.
- Zusätzlich muss ein Ehrenamt mit Hochschulen und Universitäten verbunden werden, wo dies angemessen ist. So, dass Schüler und Studenten praktische Erfahrungen sammeln und anwenden können was sie in Unterricht lernen — “service learning.” Bestimme Ehrenämter sollten den Freiwilligen bei der Hochschule oder Universität angerechnet werden.
Um diese Transformation möglich zu machen, benötigt es intensive und fortgeschrittene Freiwilligen-Management-Schulungen für Wohlfahrtsorganisationen, für Universitäten und für Regierungsbehörden. Es kann auch bedeuten, Angestellte zu bezahlen um die Routinearbeiten zu erledigen, während Positionen mit mehr Verantwortung für Freiwillige reserviert werden – für viele Leute ist dies eine radikal Denkensweise.
Ich habe ein paar Schulungen in Deutschland geleitet und war erstaunt wie weit zurück dieses Land ist im Bezug auf Management von Freiwilligen“? :
- Vertreter von Freiwilligen-Zentren erzählten mir, sie würden keine Online-Datenbank für verfügbare Ehrenämter benutzen, weil “dann wird niemand unsere Freiwilligen Zentrum besuchen.”
- Leute, die mit Freiwilligen in verschiedenen Organisationen gearbeitet haben, erzählten mir, dass sie keine niedergeschriebenen Richtlinien und Handlungsweisen haben, und wenn ich sie fragte wie sie eine Auswahl ihrer Freiwilligen treffen, habe ich wieder und wieder gehört: “Ich merke ob jemand ein guter Freiwilliger sein wird, wenn ich nur mit ihm spreche. Ich habe das im Gefühl.”
- Einwohner mit Migrationshintergrund sind weit unterrepräsentiert in der Belegschaft der meisten Wohlfahrtsorganisationen und gemeinnützigen Organisationen in Deutschland. Man kann z.B. in eine Gemeinde mit deutlichem türkischem Bevölkerungsanteil gehen, aber man wird keinen Freiwilligen dieser Bevölkerungsgruppe im örtlichen Freiwilligen Feuerwehrhaus antreffen. In meinen acht Jahren in Deutschland habe ich nie eine Wohlfahrtsorganisation oder gemeinnützige Organisation, die Freiwillige einbezieht, gefunden, die Anwerbung speziell auf Minderheiten zugeschnitten hatte – ja, ich habe danach gesucht.
Es ist eine herausfordernde Zeit für Deutschland, aber es ist auch eine einzigartige Gelegenheit für Deutschland, um die Einbeziehung von Freiwilligen zu steigern; und um seine Gesellschaft in einer positiven und nachhaltigen Weise zu transformieren. Deutschland könnte zu einem Vorbild in der restlichen EU werden! Aufgepasst Deutschland: Ich bin bereit zu helfen!
Lesen Sie mehr in diesem Bericht auf NPR (nur in Englisch).
Readability – Internettexte bequem lesen
Ich weiß nicht wie das bei Ihnen ist, ich für meinen Teil lese eigentlich fast nur noch am Bildschirm. Natürlich viele E-Mails und Weblogs aber auch einige Artikel in Online-Zeitungen wie taz.de, Spiegel- oder Zeit-Online. Ich finde es so sehr einfach mich auf dem Laufenden zu halten. Über Social Web Services wie Twitter lasse ich mich mit Neuigkeiten versorgen. Ich klicke hin und wieder auf einen interessant wirkenden Link und lande auf einem (mehr oder weniger) spannenden Artikel.
Natürlich bringt diese Web-Text-Leserei auch Schwierigkeiten mit sich. Vor allem was die barrierefreie (bequeme) Lesbarkeit betrifft, sind sie häufig ziemlich schlecht.
- Die Texte sind immer an das Design der jeweiligen Seite eingepasst. Da die Alleinstellung im Netz hauptsächlich über das Design gesteuert wird, werden die Texte natürlich alle unterschiedlich dargestellt. Mal lesbar, mal weniger lesbar.
- Vor allem in kommerziellen Online-Journalen wird unheimlich viel geworben. Da der geschulte Blick des Onliners starre Werbebanner allerdings schon seit einiger Zeit ignoriert, setzen viele Nachrichten-Portale verstärkt auf penetrant blinkende Flashanimationen.
Das stört natürlich das Lesen. Ich persönlich brauche wesentlich länger um mich durch einen Text zu arbeiten, wenn die Schrift viel zu klein ist und ich ständig von dem neusten Werbebanner abgelenkt werde. In meinem E-Mail-Client oder meinem RSS-Reader kann ich das problemlos umgehen, nur bekomme ich natürlich nicht alles zugesandt, was mich interessiert.
Schon vor einiger Zeit bin ich auf ein Tool gestoßen, das ich Ihnen hier gern ans Herz legen möchte: Readability ist ein recht einfaches Internet-Werkzeug, mit dem sich Texte wie dieser hier sehr gut lesbar darstellen lassen. Alles für den Text unnötige wird wegrationalisiert, ein hellgrauer Hintergrund eingefügt und die Schrift – je nach persönlicher Einstellung – auf ein angenehmes Maß vergrößert.
Readability is a simple tool that makes reading on the Web more enjoyable by removing the clutter around what you’re reading.
Wie das Readability-Tool in den Browser integriert wird, erklärt dieses Video (engl.):
Readability – Installation Video for Firefox, Safari & Chrome from Arc90 on Vimeo.
Eigentlich ist es mehr als einfach: Einfach auf www.lab.arc90.com den Beispieltext wie gewünscht konfigurieren und anschließend den Button auf der rechten Seite mit dem Cursor anklicken, Maustaste gedrückt halten und den Button in die Schnellwahl der Lesezeichen im Brower schieben. Wenn dann wieder mal ein Text unleserlich erscheint, einfach auf das Lesezeichen klicken, den Text wie gewünscht darstellen lassen und ganz entspannt lesen.
Partizipation von Bürgern fördern – aber wie?
Dieser Beitrag schien zuerst im Weblog von Brigitte Reiser.
Die “Nationale Engagementstrategie” der Bundesregierung, die Anfang Oktober verabschiedet wurde, will das Bürgerengagement stärken. Die Engagementstrategie bildet die Grundlage “für eine gemeinsame und aufeinander abgestimmte Engagementförderung aller Ressorts. Ziel ist es, durch geeignete Rahmenbedingungen einen Nährboden zu schaffen, auf dem bürgerschaftliches Engagement in seiner ganzen Vielfalt an Motiven und Ausgestaltungsmöglichkeiten gedeihen kann” (S. 6).
Eine wirklich ausgearbeitete Strategie findet man in dem Beschluß allerdings nicht, was erhebliche Kritik hervorgerufen hat. Vielmehr enthält das Regierungspapier eine Ansammlung von Einzelzielen bezogen auf bestimmte Politikbereiche (Integration/Bildung/Umwelt/Demographischer Wandel/Internationale Zusammenarbeit) und eine Auflistung von unzähligen Modellprojekten zum Thema Bürgerengagement, die die Ressorts jetzt schon fördern. Auf Seite 7 wird jedoch klargestellt, dass die veröffentlichte “Engagementstrategie” nicht als abgeschlossen zu betrachten ist, sondern unter Beteiligung von Bürgern weiterentwickelt werden soll.
Dazu wurde u.a. die Plattform ENGAGEMENTzweinull eingerichtet, auf der Bürger ihre Anmerkungen zum Kabinettsbeschluss und ihre Vorschläge für die Förderung des Bürgerengagements einbringen können. Die öffentliche Online-Konsultation startet am 22. November. Die Ergebnisse der Konsultation werden der Bundesregierung vorgelegt und im Netz veröffentlicht. Ohnehin sind schon die Beratungsergebnisse des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation, in dem Experten aus Staat, Wirtschaft und Bürgergesellschaft vertreten sind, in die Engagementstrategie der Bundesregierung eingeflossen.
Soviel Bürgerbeteiligung ist löblich, ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Thema ‘Förderung des Bürgerengagements’ mit der Engagementstrategie des Bundes zu einem “zentralstaatlich gesteuerten Anliegen” geworden ist (Dahme/Wohlfahrt 2010, 146). Der wichtigste Satz im Kabinettsbeschluss lautet: “Bund, Länder und Kommunen sind zentrale Akteure in der
Engagementförderung” (S. 5).
Ich für meinen Teil halte nicht den Staat, sondern den Dritten Sektor für den zentralen Akteur, wenn es darum geht, das Engagement von Bürgern auszuweiten. Es sind die gemeinnützigen Organisationen, in denen – zumeist auf lokaler Ebene – Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung stattfinden. Also ist auch der Dritte Sektor der Dreh-und Angelpunkt für den weiteren Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten.
Der Staat kann hier durchaus fördernd wirken – mit finanziellen Mitteln, Gesetzen und Leistungsvereinbarungen, die auf mehr Mitbestimmung von Bürgern drängen. Aber er kann gemeinnützigen Organisationen – und hier speziell der verbandlichen Wohlfahrtspflege – nicht die Aufgabe abnehmen, ihr Verhältnis zur Zivilgesellschaft neu zu bestimmen und ihre Bereitschaft, Bürger als Mitgestalter (und nicht nur als Helfer) einzubeziehen, weiterzuentwickeln.
Was mir auffällt, ist folgendes: sowohl die nationale Engagementstrategie als auch die Beratungsergebnisse des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation blenden die Verantwortung des Dritten Sektors als institutionellem Ort des Bürgerengagements weitgehend aus. Man liest ununterbrochen, wie wichtig das Bürgerengagement ist und dass Bürger sich unbedingt ins Gemeinwesen einbringen sollten. Aber es wird nicht thematisiert, welche Verantwortung dem Dritten Sektor dafür zukommt, dass Bürger sich nicht engagieren oder ihren Einsatz aufgeben, weil sie mit den starren Strukturen in verbandlichen Einrichtungen nicht zurecht kommen oder weil sie nach und nach merken, dass an ihren inhaltlichen Anregungen in dem professionellen Umfeld niemand interessiert ist und sie nur als Helfer gebraucht werden, aber nicht als Mitbestimmer und -entscheider.
Die Responsivität des Dritten Sektors, seine Öffnung nach außen hin, seine stärkere Vernetzung mit der Zivilgesellschaft und seine Bereitschaft zur Ausweitung von Mitbestimmungsmöglichkeiten – das sind die zentralen Anknüpfungspunkte, wenn man das Bürgerengagement fördern will.
In einem Beitrag für die Stiftung Mitarbeit habe ich auf die Bedeutung der institutionellen Strukturen für das Bürgerengagement hingewiesen:
“Wenn es um die Partizipation in gesellschaftlichen Organisationen geht, kann man die bürgerschaftliche Seite nicht ohne die institutionelle betrachten. Beide Seiten gehören zwingend zueinander und befinden sich in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Die Beteiligung von Bürgern am Organisationshandeln setzt voraus, dass Institutionen Partizipationsräume schaffen und sich gegenüber Bürgervorschlägen responsiv verhalten (…) Umgekehrt benötigt eine Organisation, die sich stärker zur Zivilgesellschaft hin öffnet, Bürger, die ihre Kompetenzen und ihr Wissen einbringen können und wollen. Erfolgreiche Bürgerbeteiligung in Organisationen hängt demnach auch von den Partizipationsressourcen der Bürgerschaft und nicht nur von den institutionellen Beteiligungsangeboten ab.
Wir haben es also mit der Gleichung „Bürgerbeteiligung = Responsivität von Organisationen“ zu tun und es geht darum, auf beiden Seiten dieser Gleichung zu arbeiten, wenn das Bürgerengagement und damit die Demokratisierung unserer Gesellschaft weiter vorangetrieben werden soll (..)” (Reiser 2010, 1).
Man kann das Bürgerengagement nicht zentralstaatlich verordnen und erfolgreich fördern, man kann nur Strukturen schaffen – vor allen Dingen lokal – die Bürger als Mitgestalter und Partner ernst nehmen. Und hier müssen gemeinnützige Organisationen die Hauptverantwortung übernehmen. Es macht keinen Sinn, die Verantwortung von sich weg und dem Staat zu zu schieben, weil eine wirkliche Öffnung für bürgerschaftliche Mitarbeit zu schmerzhaften Veränderungen speziell im verbandlichen Nonprofit-Bereich führen würde. Bürgerbeteiligung kostet ihren Preis, – man erhält sie nicht ohne eine Demokratisierung verbandlicher und professioneller Entscheidungsstrukturen.
Meines Erachtens müssen vier Aufgabenfelder im Mittelpunkt stehen, wenn die Mitarbeit und die Partizipation von Bürgern gefördert werden soll:
- die Schaffung von mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten im Dritten Sektor. Dies bedeutet, dass sich die gemeinnützigen Dienstleister von ihrer professionellen Dominanz verabschieden müssen. Die Zukunft gehört Koproduktionsmodellen, bei denen Bürger und Sozialeinrichtungen gleichberechtigt miteinander soziale Dienstleistungen konzipieren und erbringen.
- die Förderung der Beteiligungskompetenzen von Bürgern und Communities. Es reicht nicht aus, im Dritten Sektor jeweils organisationsintern das freiwillige Engagement zu fördern. Notwendig ist der Blick auf das Gemeinwesen bzw. auf die unterschiedlichen Communities in den Gemeinden, die gestärkt werden müssen. Der einzelne Bürger wird durch eine vielfältige und handlungsstarke Zivilgesellschaft in seinen individuellen Partizipationsbemühungen unterstützt.
- der Aufbau von Netzwerken auf kommunaler Ebene, die Bürger, Dritt-Sektor-Organisationen, staatliche und wirtschaftliche Akteure umfassen. Wo viele Communities untereinander gut vernetzt sind, existiert mehr Bürgerbeteiligung als in Gemeinden ohne entsprechende Netzwerkstrukturen. Wichtig ist nicht nur die Vernetzung an sich, sondern insbesondere der Ressourcenaustausch der Akteure untereinander und das Handeln der Beteiligten.
- die Einbeziehung des Internets in die alltägliche Arbeit von gemeinnützigen Organisationen. Es bietet die Infrastruktur für Vernetzung, Kooperation und kollektive Aktionen. Um niemanden auszuschließen sollte die digitale Inklusion ein wichtiges Arbeitsfeld für alle sein, die Leistungen mit Bürgern und für Bürger erbringen.
Wer an diesen vier Ideen im Detail interessiert ist, kann hier meinen gesamten Aufsatz lesen, der im Wegweiser Bürgergesellschaft 19/2010 erschien. Der Beitrag wird in einem Band der Stiftung Mitarbeit über die Zukunft der Bürgerbeteiligung erscheinen, der die Vorträge der gleichnamigen Tagung, die im September stattfand, enthält.
12. internationaler Tag des Freiwilligenmanagements
Am Freitag den 05.11.2010 findet zum 12. Mal der Internationale Tag der Freiwilligen-Managerinnen und -Manager (International Volunteer Manager Day, IVMDay) statt. Der IVMDay wird von einem kleinen internationalen Komitee getragen, das von 12 Ländern (u.a. Deutschland, den USA und Kanada) unterstützt wird. Der Tag hat zum Ziel die Arbeit von Freiwilligen-Managerinnen und -Managern zu würdigen, sie ins öffentliche Licht zu rücken und zu Diskussion und Austausch anzuregen.
In diesem Sinne lädt die Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland (fjs e.V.) alle Freiwilligen-Managerinnen und -Manager, sowie Interessierte am 5. November 2010, um 16 Uhr zu einem kleinen Empfang in die Marchlewskistr. 27 in Berlin Friedrichshain ein. Neben entspannt-kollegialem Austausch ist eine kompakte Präsentation von Herrn Holger Krimmer geplant. Krimmer möchte seine „Vision – Freiwilligenmanagement 2015“ als Anstoßgeberin für eine anschließende Diskussion über neuere Entwicklungen im Gebiet der Freiwilligenarbeit und deren Management präsentieren. Zur kostenlosen Teilnahme können Sie / könnt ihr euch bei der AfED unkompliziert anmelden und um den Weg zu finden, hier auch gleich noch die Karte
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PS: Hier noch die Einladung als PDF und eine Postkarte zum Danke sagen.